Der Border Collie

Der Border Collie ist ein sehr anspruchsvoller Hund, der von seinem Menschen körperlich ausgelastet und geistig gefördert werden möchte/muss. Dies allerdings mit Maß und Ziel. D.h. eigenständig Ruhe finden, ist diesen Hunden meist nicht automatisch in die Wurfbox gelegt.

 

Der Border besitzt nämlich eine sehr rasche Auffassungsgabe, schnelle Reaktionen und eine enorm hohe Arbeitsbereitschaft. In den falschen Händen können diese Hunde zu Adrenalin Junkies und somit zu kleinen Tyrannen werden.

 

Typisch hierfür sind Hunde, die stundenlang stupide Bällen hinterher jagen, anschließend lange am Fahrrad mitlaufen und ihre Besitzer dennoch fragend anschauen, was als nächstes kommt. Mit rein körperlicher Auslastung, bekommt man also einen nimmermüden, überdrehten Hochleistungssportler, aber keinen glücklichen Border Collie.

 

Gut ausgelastet und schon früh, behutsam an Umweltreize gewöhnt, ist der Border Collie aber ein sehr angenehmer, anpassungsfähiger und im Haus ruhiger Hund. Er ist sehr sensibel und will es seinem Menschen immer recht machen. Eine Erziehung mit harter Hand ist daher völlig unangebracht.

 

Wer sich also für diese Rasse entscheidet, sollte sich gut überlegen, ob er den Ansprüchen gerecht werden kann.


  • Verwendung: Herdenhund

  • Klassifikation FCI: Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde). Sektion 1 Schäferhunde. Mit Arbeitsprüfung.

  • Allgemeines Erscheinungsbild: Die allgemeine Erscheinung soll die eines gut proportionierten Hundes sein, wobei die geschmeidigen Außenlinien Qualität, Anmut und vollkommene Harmonie in Verbindung mit genügend Substanz zeigen, wodurch der Eindruck entsteht, dass der Hund zu ausdauernder Leistung fähig ist. Jegliche Tendenz zur Plumpheit oder Schwäche ist unerwünscht.
  • Wichtige Proportionen: Oberkopf und Nasenrücken sind ungefähr gleich lang. Die Länge des Körpers übertrifft leicht die Widerristhöhe.

  • Verhalten /Charakter (Wesen): Zu harter und ausdauernder Arbeit fähiger Hund von guter Führigkeit; aufgeweckt, aufmerksam, empfänglich, intelligent, weder nervös noch aggressiv. 

  • Kopf:
    • Oberkopf: Schädel ziemlich breit, Hinterhaupthöcker nicht ausgeprägt.
    • Stop: Sehr ausgeprägt

    • Gesichtsschädel:
      • Nasenschwamm: Schwarz, außer bei braunen oder schokoladefarbenen Hunden, wo er braun sein darf. Bei blauen Hunden sollte er schieferfarben sein. Nasenlöcher gut entwickelt.
      • Fang: Mäßig kurz und kräftig, sich zur Nase hin verjüngend.
      • Kiefer/ Zähne: Zähne und Kiefer kräftig mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die Schneidezähne des Oberkiefers in engem Kontakt die Schneidezähne des Unterkiefers überlappen und senkrecht im Kiefer gestellt sind.
      • Backen: Weder voll noch abgerundet.
      • Augen: Weit auseinanderstehend, oval, von mittlerer Größe und braun, außer bei Merles, wo ein Auge oder beide Augen teilweise oder ganz blau sein dürfen. Ausdruck sanft, aufgeweckt, aufmerksam und intelligent.
      • Ohren: Von mittlerer Größe und Textur, weit auseinanderstehend, aufrecht oder halb aufrecht getragen, ausdrucksvoll beweglich.
      • Hals: Von guter Länge, kräftig und muskulös, leicht gewölbt, zu den Schultern hin breiter werdend.
  • Körper: 

    Von athletischem Aussehen. Etwas länger als die Höhe am Widerrist.
  • Lenden: Breit, muskulös, aber nicht gewölbt. 

  • Brust: Tief und ziemlich breit, Rippen gut gewölbt. 

  • Rute: Mäßig lang, mit ihrem letzten Wirbel mindestens bis zum Sprunggelenk reichend, tief angesetzt, gut behaart, mit einem Aufwärtsschwung am Ende, der die anmutige Außenlinie und Harmonie des Hundes abrundet. Im Erregungszustand kann die Rute höher, aber nie über dem Rücken getragen werden.

  • Gliedmaßen:
    • Vorderhand: Vorderläufe, von vorne gesehen, parallel. Knochen kräftig, aber nicht grob. 
    • Schultern: Gut zurückgelegt. 
    • Ellenbogen: Dicht am Körper anliegend. 
    • Vordermittelfuß: Von der Seite betrachtet leicht schräg gestellt. 
    • Vorderpfoten: Oval, Ballen gut gepolstert, kräftig und gesund. Zehen gewölbt, eng aneinanderliegend. Krallen kurz und kräftig. 
    • Hinterhand: Breit und muskulös, von der Seite gesehen anmutig zum Rutenansatz hin verlaufend. 
    • Oberschenkel: Lang, kräftig und muskulös. 
    • Kniegelenk: Gut gewinkelt. 
    • Sprunggelenk: Kräftig, tiefl. angesetzt. Vom Sprunggelenk bis zum Boden starker Knochenbau, von hinten gesehen parallel. 
    • Hinterpfoten: Oval, Ballen gut gepolstert, kräftig und gesund. Zehen gewölbt, eng aneinanderliegend. Krallen kurz und kräftig.

  • Gangwerk: Die Bewegung soll frei, fließend und unermüdlich sein, wobei die Pfoten möglichst wenig angehoben werden, damit sich der Hund schleichend und mit grosser Geschwindigkeit bewegen kann.
  • Haarkleid Haar:
  • Zwei Haarvarietäten sind anerkannt,

1) mässig langes Haar und

2) Kurzhaar.

 

Bei beiden Varianten ist das Deckhaar dicht und von mittlerer Textur, die Unterwolle weich und dicht, was dem Border Collie einen wetterfesten Schutz verleiht. Bei der mäßig langen Haarvarietät bildet das reichliche Haarkleid Mähne, Hosen und Fahne. An Gesicht, Ohren, Vorderläufen (ausgenommen Federn) und Hinterläufen vom Sprunggelenk bis zum Boden soll das Haar kurz und glatt sein.

 

  • Farbe: Eine Vielfalt von Farben ist erlaubt, wobei Weiß nie vorherrschen soll. 

  • Größe und Gewicht: Ideale Widerristhöhe: Rüden : 53 cm, Hündinnen : etwas weniger.

 

  • Fehler: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes und seine Fähigkeit, die verlangte rassetypische Arbeit zu erbringen, zu beachten ist.

  • Disqualifizierende Fehler: 
    • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
    • Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

  • NB: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, welche sich vollständig im Hodensack befinden.
  • Krankheiten:
    Hier möchten wir dem Interessierten einige Informationen über Gen Tests beim Border Collie geben. Neben einigen für den Züchter interessanten Tests gibt es auch einige sehr wichtige DNA Untersuchungen, um bereits in der Zucht darauf zu achten, dass erbliche Krankheiten vermieden werden.

  • Typische Gen-Tests gibt es z.B. für: 
  • Der MDR1-Defekt, der eine Überempfindlichkeit gegenüber mehreren Arzneistoffen hervorruft
  • Die Collie Eye Anomaly (CEA), eine Entwicklungsstörung der Netzhaut im Auge
  • Die Canine Ceroid-Lipofuszinose (CL) – eine unheilbare tödliche Stoffwechselerkrankung  
  • Das Trapped Neutrophil Syndrome(TNS) – eine Knochenmarkserkrankung, bei der weiße Blutkörperchen in den Blutkreislauf abgegeben werden

Es existieren für Hunde aus Verpaarungen, bei denen ein Elternteil Träger dieser Krankheit ist, für den Border Collie Welpen genetische Untersuchungsmöglichkeiten, die dann auch später entsprechende Zuchtstrategien erlauben, um die Krankheiten zu verhindern.

 

Des weiteren sind die Border Collies leider auch ab und an betroffen von:

  • Glaukom (grüner Star)
  • und Epilepsie

Auch hier wird durch kontrollierte Zucht versucht, das Risiko der Erkrankung möglichst gering zu halten.

Für weitere Informationen sprechen Sie uns bitte an!